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[die; Mehrzahl: die Knaus-Ogino-Methoden; auch Kalendermethode]
Die beiden Frauenärzte, Hermann Knaus und Kyusaku Ogino veröffentlichten am 12. Juli 1919 eine neue Verhütungsmethode gegen ungewollte Schwangerschaften. Sie hatten herausgefunden, dass eine Frau nicht an allen Tagen gleich Fruchtbar ist.
Die Frau beobachtet über einen längeren Zeitraum ihre Regelblutung und trägt diese in einen Regelkalender ein; die Empfängnismöglichkeit ist in einem 28tägigen Zyklus bis zum 10. Tag und vom 18. Tag geringer als an den restlichen Tagen.
Fruchtbar ist eine Frau etwa um die Zeit des Eisprunges herum. Dieser findet etwa zwölf bis 16 Tage vor dem ersten Tag der nächsten Blutung statt. Das Problem ist, dass man nicht mit Sicherheit sagen, kann, wann diese Tage sind, wenn die Regelblutungen nicht immer an einem bestimmten, z. B. dem 28. Tag beginnen.
Da männliche Spermien nach dem Geschlechtsverkehr noch etwa vier Tage in den Geschlechtsorganen der Frau am Leben bleiben, muss man diese Tage vor den fruchtbaren Tagen der Frau noch dazurechnen, kommt also auf einen Zeitraum Von neun Tagen, in denen die Möglichkeit besteht, schwanger zu werden, wenn man Sex hat.
- Es gibt keine Belastung des Körpers durch Chemikalien bzw. Hormone wie sie z.B. bei der Pille auftreten.
- Es gibt keine mechanischen Barrieren oder Hindernisse die das Gefühlsleben beeinträchtigen, wie sie eventuell bei der Portiokappe oder dem Kondom auftreten.
- Frauen können durch das beobachten ihrer Regel viel über ihren Körper lernen und bei Abweichungen vom üblichen Verlauf der Periode gezielt einen Arzt aufsuchen.
- Für die Methode gilt das selbe wie für die Kalendermethode, sie ist viel zu unsicher, da die Regel bei vielen Frauen gar nicht so regelmäßig kommt wie ihr Name vermuten lässt.
- Je unregelmäßiger die Periode kommt, umso größer wird der Zeitraum, in dem eine Fruchtbarkeit angenommen werden muss.
- Es ist eine sehr disziplinierte, konstante und lückenlose Beobachtung an Jedem Tag notwendig.
- Pearl-Index bei dieser Methode liegt zwischen 15 und 38.
- Die Methode bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten oder Aids.
Die Frau die diese Methode anwenden möchte sollte einen Zykluskalender führen, also immer aufschreiben, wann sie ihre Periode hat. Nun kann sie anhand des längsten und des kürzesten Zyklus berechnen, an welchen Tagen sie sehr wahrscheinlich Fruchtbar ist:
Von der Anzahl der Tage des kürzesten Zyklus wird die Zahl 17 abgezogen. Das Ergebnis ist der erste fruchtbare Tag. Dann werden Von der Dauer des längsten Zyklus 13 Tage abgezogen. Das Ergebnis dieser zweiten Rechnung ergibt den letzten fruchtbaren Tag.
Beispiel:
Kürzester Zyklus = 26 Tage minus 17 = 9
Längster Zyklus = 32 Tage minus 13 = 19
Daraus ergibt sich eine fruchtbare Zeit vom 09. bis zum 19. Zyklustag. In der übrigen Zeit kann man (Frau auch) ungeschützten Verkehr haben. In unserem Beispiel müsste man also an 10 Tagen des Zyklus auf Geschlechtsverkehr verzichten, bzw. eine andere Verhütungsmethode (z.B. Kondome) wählen.
Wesentlich sicherer Methoden sind die Pille, Kondome, Spirale usw. wobei die Sicherheit jeweils Von der korrekten Handhabung abhängt.
Die Kalendermethode wird auch heute noch in Verbindung mit anderen natürlichen Methoden angewandt, bei denen Veränderungen der Körpertemperatur und des Scheidenschleims während des Zyklus beobachtet werden. In Kombination mit solchen weiteren Faktoren kann Frau die Sicherheit der Knaus-Ogino Methode erheblich steigern.