sexlex24 homosexuell
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Die moderne Sexualforschung beschäftigt sich seit langem mit den Ursachen und auch der Verbreitung homosexuellen Verhaltens. Einer der Pioniere war der Deutsche Magnus Hirschfeld, selbst Homosexueller, der in den 30er Jahren in Berlin das - später von den Nazis zerstörte - Institut für Sexualforschung gründete. Obwohl noch eine Vielzahl von Fragen offen ist, kann heute folgendes als gesicherte Erkenntnis gelten: Homosexualität ist keine Krankheit, obwohl sie lange Zeit (bis zum Jahre 1992) auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO so definiert war. Homosexualität ist daher auch nicht behandlungsbedürftig, weder medizinisch noch psychotherapeutisch. Frühere Versuche, Homosexuelle zu Heterosexuellen zu machen, sind trotz unterschiedlichster Therapien durchweg gescheitert. Homosexualität ist eine spezielle Spielart menschlicher Sexualität, nichts 'Abartiges' oder 'Perverses', wie beispielsweise im Nationalsozialismus propagiert wurde. Homosexuelle können ebenso wenig wie Heterosexuelle etwas für ihre Veranlagung. Homosexualität umfaßt nicht nur die 'technische' und rein körperliche Dimension: Schwulen ebenso wie Lesben können einander lieben und begehren, miteinander wohnen, eine feste Beziehung führen, ein Kind erziehen usw. In den letzten Jahren wurden vermehrt Forderungen laut, auch die Ehe unter Homosexuellen zuzulassen oder die Möglichkeit ein Kind zu adoptieren. In Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden sind heute staatlich beglaubigte Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare möglich. Das Bundesverfassungs - Gericht stellte im Oktober 1993 fest: Die Geschlechter - Verschiedenheit gehöre zu den prägenden Merkmalen einer Ehe, weswegen diese homosexuellen Paaren nicht geöffnet werden müsse. Es bemerkt allerdings auch, daß gleichgeschlechtliche Paare benachteiligt sind und die Bundesregierung sich etwas einfallen lassen solle. Niemand, der in der Kindheit oder Pubertät einmal nur aus Neugier homosexuelle Kontakte hatte oder von einem anderen dazu verführt wurde, wird nur deshalb und ohne die entsprechende Neigung schon homosexuell. Warum jemand homosexuelle Neigungen entwickelt, ist bis heute wissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Die wissenschaftlichen Theorien reichen von rein psychologischen Annahmen (bestimmte Kindheitserfahrungen, Verhältnis zur Mutter), über genetische (vererbte) Faktoren bis hin zu Annahmen, daß sich in der embryonalen Phase (im Mutterleib) bestimmte endokrine Störungen oder besondere Stoffwechselprozesse abspielen, bei denen das männliche Sexualhormon Testosteron eine besondere Rolle spielt.
Am wahrscheinlichsten erscheint heute den meisten Wissenschaftlern, daß eine Kombination aller dieser Hintergründe maßgeblich ist. Über die Verbreitung der Homosexualität gibt es bis heute keine völlig zuverlässigen Annahmen, da immer noch mit einer Dunkelziffer gerechnet werden muß: Auch heute noch ist die homosexuelle Veranlagung vielerorts tabuisiert und viele haben Befürchtungen, durch ein 'Coming Out' (sich öffentlich zur Homosexualität bekennen) im Beruf oder sozialen Umfeld Nachteile zu erleiden. Schätzungen gehen davon aus, daß etwa 5-6% aller Männer und Frauen in der Bevölkerung ausschließlich oder ganz überwiegend homosexuell sind. Dabei sind Männer häufiger (3-4%) homosexuell als Frauen (ca. 2%). Überraschend sind die Ergebnisse der Befragung von Alfred C. Kinsey bei Amerikanern, die deutlich machen, daß sehr viele Männer wie Frauen im Laufe ihres Lebens zusätzlich auch einmal oder öfter sexuelle Kontakte zum eigenen Geschlecht haben. Danach haben etwa 50% aller Männer und 20% aller Frauen bis zum mittleren Lebensalter (ca. 40 Jahre) zumindest einmal auch homosexuelle Kontakte. Dies bedeutet auch, daß bisexuelles Verhalten viel stärker verbreitet ist als häufig vermutet.
Erklärung: Bei unverheirateten Männern sind 52-70% (je nach Alter, Hautfarbe, Bildung usw.) ausschließlich heterosexuell. Ausschließlich homosexuell betätigen sich 3-16% aller Männer und 1-3% aller Frauen. Es gibt jedoch sehr große Bevölkerungs - Anteile, die neben heterosexuellen zumindest gelegentlich auch homosexuelle Kontakte haben. Im strengen Sinn 'bisexuell' (d.h. genauso häufig hetero- wie homosexuell) sind etwa 9-32% der Männer und 4-11% der Frauen)
Quelle: willyonline
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